EXKURSION ZUR PIANOFORTEFABRIK BLÜTHNER NACH LEIPZIG

Am Mittwoch, dem 22. September 2021 hat der Musikkurs 11 eine Exkursion zur Pianofortefabrik Blüthner nach Leipzig unternommen, um das theoretisch behandelte Klavierbauthema in der Praxis zu erfahren und zu vertiefen.

Ein Beitrag von Christian Hauf, Fachbereich Musik, LSH Grovesmühle

Liebe Eltern, Schülerinnen und Schüler,

viele von Ihnen wissen sicher, dass das Landschulheim Grovesmühle im Besitz eines wertvollen historischen Flügels der Pianofortefabrik Blüthner Leipzig ist. Der Flügel wurde im Jahr 1909 gebaut und könnte sicherlich einiges aus seinem Musikinstrumentenleben erzählen.

Er war in seinen über 100 Jahren Lebenszeit „ein bisschen in die Jahre gekommen“ und bedurfte einer Restaurierung. Momentan wird das Instrument direkt bei seinem ursprünglichen Erbauer in der Pianofortefabrik Blüthner Leipzig vollständig restauriert und wenn der Flügel fertig ist, wird er mit seinem Klang das musikalische Leben in unserer Schule wieder vielfältig bereichern. So viel ist schon einmal sicher.

Ein sorgfältig restauriertes Instrument mit Geschichte ist an erster Stelle ein klangliches Erlebnis für das Publikum. Aber auch optisch wird unser Blüthner-Flügel ein Highlight in schwarzem Hochglanzlack sein, welches das Atrium des Gert-Ulrich-Buurman-Hauses ziert. Für alle Klavierspielerinnen und Klavierspieler unserer Grovesmühle wird es ein spieltechnisches Vergnügen, den guten alten Blüthner zum Klingen bringen zu dürfen. Die Vorfreude darauf ist schon groß.

Im vergangenen Schuljahr haben sich die Schülerinnen und Schüler des damaligen Musikkurses 10 während der Distanzunterrichtsphase mit der Geschichte des Klavierbaus beschäftigt. Dabei spielte das Jahr 1853 eine wichtige Rolle: in diesem Jahr gründeten sich rein zufällig drei hervorragende Klavierbaufirmen, die bis heute Weltruhm genießen: Julius Blüthner in Leipzig, Carl Bechstein in Berlin und Steinway & Sons in New York.

Am Mittwoch, dem 22. September 2021 hat der Musikkurs 11 eine Exkursion zur Pianofortefabrik Blüthner nach Leipzig unternommen, um das theoretisch behandelte Klavierbauthema in der Praxis zu erfahren und zu vertiefen.

Es war sehr beeindruckend, dass wir von einem Nachfahren des Klavierbaufirmengründers Julius Blüthner in dem riesigen Klavierbaufachbetrieb im Südosten Leipzigs empfangen wurden. Herr Knut Blüthner erzählte sehr interessant aus der Geschichte seiner Klavierbauerfamilie und führte durch das gesamte Werk mit seinen einzelnen Fertigungshallen.

Unsere Elftklässler konnten live im laufenden Produktionsbetrieb verfolgen, wie ein Klavier/ein Konzertflügel von der Auswahl des geeigneten Holzes im hauseigenen Sägewerk über die Fertigung des Gehäuses, die Lackierung, den Einbau des Resonanzbodens, die Herstellung der Klaviersaiten, Filzhämmer und Klaviaturen, die Fertigung des gusseisernen Rahmens bis hin zur mehrfachen Stimmung des Instruments vor der Auslieferung entsteht. Besonders beeindruckend: ein Konzertflügel besteht aus etwa 6000 Einzelteilen – vorwiegend aus Holz, Metall und Filz.

Mein besonderer Dank gilt diesmal an erster Stelle meinen beiden Kollegen Wieland Lochmann und Christian Seehagen, die zusammen mit mir in drei Grovesmühle-Bussen die jeweils zweistündige Hin- und Rückfahrt nach Leipzig gestemmt haben, aber auch - wie immer - unseren netten und sehr interessierten Schülerinnen und Schülern. Alle waren sich bewusst, dass sie etwas ganz Besonderes und Einmaliges erleben durften: eine Führung durch die weltberühmte Klavierbaufirma Blüthner vom heutigen Firmeninhaber höchstpersönlich.