Filmkritik zum Film „plötzlich grenzenlos“

Am 6. Februar 2025 fand im Gert-Ulrich-Buurman-Haus, Landschulheim Grovesmühle, die Premiere des dokumentarischen Spielfilms "plötzlich grenzenlos" statt.

Der Musiktheaterkurs der Oberstufe unter der bewährten Leitung von Madlen Groß und Christian Hauf hatte in den vergangenen Monaten unter nicht geringen Mühen einen abendfüllenden Streifen gedreht, der sich sehen lassen kann, gewiss auch über die Grenzen der Grovesmühle hinaus! 

Für das technische Know-How, das cineastische Backup konnte einmal mehr der Offene Kanal Wernigerode gewonnen werden, eine mittlerweile solide Kooperation, von der noch einiges zu erwarten ist.

Der Publikumsandrang war groß, erwartete man doch zurecht einen kurzweiligen Abend und die Zuschauer sollten nicht enttäuscht werden. 

Die Filmstory ist rasch erzählt: ca. zwei Jahre vor Öffnung der innerdeutschen Grenze kommt es an der fiktiven "Ernst-Thälmann-Oberschule" in Veckenstedt zu politischen Turbulenzen, der November 1989 wirft seine Schatten voraus. Vier junge Schüler und Musiker, gespielt von Ben Menger, Ole Eggert, Marie-Lena Westedt und Antonio Hackel, fallen durch renitentes Agieren und systemfeindliches Musizieren auf und geraten so ins Visier der Staatssicherheit, personifiziert durch zwei Offiziere, die in angemessener Bosheit von Zihao Liu Yinfeng Zhang dargestellt werden.

Schuldirektor Wolf, präzise profiliert von Dion Bamme und ein subalterner, sehr deutscher Staatsbürgerkundelehrer, Rafael Rieger in Hochform, bilden den Gegenpol zur staatsfeindlichen Schülercombo.

Die Spielfilmhandlung, die für die Band in der Republikflucht gipfelt, wird unterbrochen von quasi-dokumentarischen Interviews mit "Zeitzeugen", die in persönlichen Rückblicken die explosive Zeit an der "Thälmann-Oberschule" einordnen.

Neben Jonas Gallas, der einen ebenso linientreuen wie zumeist schlecht gelaunten Grenzer überzeugend darbietet, bilden Emilie Hoppe, Laura Bergmann, Caroline Bormann, Charlotte Heins, Finja Schulenburg, Lena Fuhrmann, Laura Washausen, Katharina Fischer, Cicilia Rathsack, Tiancheng Xu und Yanxi Pan ein Darstellerensemble, das sehr überzeugend das Geschehen an nicht wenigen Drehorten in Szene setzte.

Stürmischer Beifall am Ende. Der Film ist bereits online und kann abgerufen werden. Dazu ist nachdrücklich aufzurufen!