Aus alt mach neu - unter diesem Motto wurden in der letzten Woche die altehrwürdigen Kreidetafeln aus allen Unterrichtsräumen durch neue hochmoderne Digitaltafeln in den Größen 75 und 86 Zoll ausgetauscht. Möglich wurde diese digitale Umstrukturierung des Landschulheims durch die Fördermittel des vom Bund bereitgestellten Digitalpakts.
Schulleiterin Ines Märkisch ist stolz, denn „Die digitalen Tafeln bieten uns und unserem Unterricht neue Perspektiven. So können wir viele Tools des digitalen Unterrichts, welche wir uns im vergangenen Jahr angeeignet haben, in den Präsenzunterricht übertragen. Nach dem flächendeckenden WLAN und LAN Ausbau der vergangenen Jahre, schließen wir jetzt mit dem Einbau der digitalen Tafeln die zweite große Etappe der Digitalisierung ab.“
Doch was können diese neuen Tafeln?
Zunächst erst einmal alles, was man auch mit einer Kreidetafel konnte, nämlich schreiben, zeichnen und abwischen, aber natürlich noch viel mehr!
Die Multitouch-Bildschirme sind um ein Vielfaches flexibler und vielfältiger einsetzbar. Der Unterricht, aber auch Präsentationen werden lebendiger und natürlich eröffnen die Digitaltafeln völlig neue Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung. Die Schüler werden dabei zu einer aktiveren Teilnahme am Unterricht bewegt, was zu besseren Lernergebnissen führen dürfte.
Mit dem Einbau der digitalen Tafeln wird gleichzeitig jeder Raum mit einem leistungsfähigen Präsentationssystem ausgerüstet. Vorbei sind die Zeiten, in denen TV-Schränke oder Ausleih-Beamer nebst Kabeln sowie Boxen durch die Schule geschleppt werden mussten.
Die Tafeln verfügen über helle UHD-Bildschirme und dank ihres Android-Betriebssystems sowie dem schnellen Internetanschluss, sind sie mit Apps erweiterbar und können so problemlos auf Inhalte aus dem Internet zugreifen. So lassen sich auch interaktive Elemente für verschiedenste Fächer nutzen.
Um die Neuerungen der Digitalisierung mitzutragen, drückten die Lehrer zunächst selbst noch einmal die Schulbank. In verschiedenen Weiterbildungen standen Inhalte wie die Gestaltung von digitalem Unterricht, das Leiten von Videokonferenzen oder der Einsatz von digitalen Tafeln auf dem Stundenplan. Und dass bei so manchem Problem auch ein kleiner Rollenwechsel zwischen Lehrern und Schülern stattfindet, spiegelt den Charakter des gemeinsamen Arbeitens an der Grovesmühle wider.
Bereits die erste Schulschließung vor einem Jahr hat deutlich gezeigt, welche Defizite im deutschen Bildungssystem herrschen. Um den Erfordernissen des Distanzunterrichts nachzukommen, hat die Bundesregierung den Digitalpakt von 2019 erweitert und über ein Corona-Soforthilfe-Programm im letzten Sommer den Schulen digitale Endgeräte zur Ausleihe an Schüler zur Verfügung gestellt. Auch wenn die Antragsformalitäten langwierig und umfangreich waren, so kann man nun aber sagen, dass diese Maßnahmen den Digitalisierungsprozess positiv vorantreiben.
Das Landschulheim Grovesmühle erhielt auf diesem Wege nicht nur die Digitaltafeln, sondern auch 59 Laptops, welche an Schüler ausgeliehen wurden, die über kein für den Digitalunterricht geeignetes Endgerät verfügten. Auf weitere 60 Laptops wird aktuell noch gewartet. Diese werden dann in von der Grovesmühle speziell angeschafften Computerschränken aufbewahrt.
Die Leitung der Grovesmühle legt bereits seit einigen Jahren in Eigenregie die Weichen für zukunftsorientierten und digital geprägten Unterricht. Der zuvor größte Meilenstein war dabei 2017 der Ausbau der anliegenden 10 Mbit Internetleitung zu Glasfaser. Eine Investition, die sich bereits vor dem ersten Lockdown bewährt hat.